1996-07-16 Das Neuste von gestern
Vor 100 Jahren, im Juli 1896, berichtete der Allgemeine Anzeiger, der Vorgänger des Osteroder Kreis-Anzeigers, unter anderem über folgende Begebenheiten:
Das Telegraphiren mit den Augen. Vor mehreren Jahren erschien ein wohlriechender Taschenkalender, in dem Regeln über die Sprache der Augen mitgetheilt wurden. Die Augen schließen, bedeutet: „Ich denke Dein!" Das rechte Auge schließen, heißt: „Sei verschwiegen!" Schließt sich das linke, so ist damit gemeint: „Sei geduldig!" Beide Augen aufreißen: „Ich bin eifersüchtig!" Wer zum Himmel blickt, sagt damit: „Ich warte!" Wer mit dem rechten Auge zwinkert, will „warnen". Zwinkert das linke Auge, so verheißt dies Zeichen Gutes, nämlich: „Komm an die bewußte Stelle!" Will' man sagen: „Ich bin sterblich verliebt!", so bedeckt er beide Augen mit der Hand. Wer mit dem Zeigefinger das rechte Auge berührt, verkündet: „Du wirst einen Brief erhalten!" Wird das linke Auge berührt, heißt: „Für den Augenblick kann ich nichts versprechen!"