Ein Lerbacher verstand sich mit dem Weihnachtsmann
Kundenwerbung vor 80 Jahren
Lerbach. In der Vorweihnachtszeit laufen in Stadt und Land die Werbeaktionen in besonderer Vielfalt und großem Umfang. Weihnachtsmärkte im Lichterglanz mit Glühweinständen und Geschäftsauslagen werben um die Gunst der großen und kleinen Kunden, und auch der Weihnachtsmann sagt oft seinen Besuch an. Wettbewerbe und Verlosungen bieten ein buntes und vielfältiges Programm, denn überall soll Freude aufkommen. Mit Sonderbeilagen werden die Kunden zur Aufmerksamkeit geweckt und vielleicht findet sich noch ein passendes oder fehlendes Weihnachtsgeschenk.
Mit einer Werbeaktion ganz besonderer Art machte in Lerbach vor über 80 Jahren Wilhelm Knaute auf sein Geschäft aufmerksam; auch er erkannte damals, daß mit dem Weihnachtsmann gute Geschäfte zu machen sind.
Wilhelm Knaute wurde am 31. 7. 1857 in Lerbach geboren und ist dort im Alter von 82 Jahren verstorben. Neben der Führung eines Kolonialwarengeschäftes auf der Hütte in Lerbach (heute Lebensmittelgeschäft Hubensack) widmete er sich seit frühester Jugend der Heimatpflege als Naturfreund und Fotograf, aber ganz besonders der Erhaltung der Lerbacher Mundart durch Gedichte, Verse und Vorträge.
Mit einem Werbeplakat, wie wir sie . in dieser Form und Ausdruck heute nicht mehr finden, wirbt Wilhelm Knaute für sein Geschäft. Die aufgeführten Sachen regen heute den Leser sicher zum Schmunzeln an oder wek-ken Erinnerungen an vergangene Zeiten, wo Kuchenbacken und Hausschlachten zu jedem Haushalt gehört haben. Aber die Werbung in einer humorvollen Versform mit »Dat Wunre« auszudrücken, bedarf einer Beachtung und Würdigung dieses Geschäftsmannes und Heimatdichters. Auch dieses kleine Gedicht hat dazu beigetragen, daß ihm zu Ehren aus Anlaß seines 100. Geburtstages sein Gedächnisplatz am Hüttenkopf eingeweiht worden ist.