1805 - Uebersetzung des neuen Testaments
Uebersetzung des neuen Testaments mit erklärenden Anmerkungen. Zum Gebrauche der Religionslehrer und der Prediger, von Johann Babor. -
Wien, Degen 1805.
Erster Band: Die vier Evangelien
VII, 273 S.
Zweyter Band: Die Apostelgeschichte und die Briefe des h. Paulus
IV, 358 S.
Dritter Band: Die katholischen Briefe und die Offenbarung des heil. Johannes
IV, 123 S.
als Download - Nabu Pablic Domain Repint - ISBN 978-1278533452
Autor
Gottesname
Herr
Jhova:
Markus 12,29:
Das allervornehmste Geboth, antwortete Jesu, ist dieß: Höre Israel! Jhova, unser Gott, ist der einige Gott.
Lukas 4,18:
ich werde vom Geiste des Jhova angetrieben, der mich erkohren hat t) um den unglücklichen frohe Nachricht zu verkündigen u), die Betrübten zu trösten
Lukas 20,37:
Daß abder die Todten auferstehen werden, hat auch Moses im Dornstrauche angedeutet, wenn er d den Jhova, den Gott Abrahams, Isaks und Jakobs nennet.
Hebräer 7,21:
Dieser aber gelangte dazu, Kraft eines Eidschwurs, da es von ihm heißt: Jhova hat es beschworen, es ist sein unabänderlicher Rathschluß. ...
Vorwort/Nachwort
Wenn der große Apostel Paulus an dem Timotheus die Bekanntschaft mit den heil. Schriften rühmet; wenn er eben daher seine Fähigkeit zum Lehramte, ungeachtet seiner Jugend, herleitet (2 Tim. III.); so wird sich auch noch heut zu Tage ein christlicher Religionslehrer auf keine bessere Art, als es Timotheus gethan, zu seinem Amte vorbereiten können, nähmlich: durch eine genaue Bekanntschaft mit den göttlichen Schriften.
Darunter verdienen die des neuen Testaments eine besondere Rücksicht, weil sie die unmittelbare Quelle der christlichen Religion find. Diese Quelle richtig zu verstehen, in den Geist Jesu und seiner Apostel zu dringen, sich von der Wahrheit und Brauchbarkeit ihrer Lehren zu überzeugen, muß also das Hauptbestreben eines christlichen Religionslehrers seyn; weil hiervon nicht nur die Fertigkeit und Deutlichkeit, sondern auch der Nachdruck und ein gewisses Interesse bey dem Vortrage dieser Religion abhängt.
Dahin zielte auch meine ganze Bemühung, um den Sinn des N. T. in der gegenwärtigen Übersetzung rein und deutlich auszudrücken, den Geist Jesu, und seiner Apostel gewisser Maßen anschaulich zu machen, und ihre Religion in ihrer ganzen Liebenswürdigkeit darzustellen. Dieß ist auch die Ursache, warum ich da, wo sichs darum handelt, den ausgedrückten Sinn zu beweisen, zu diesem Ende die Parallelstellen am liebsten wählte, weil diese nicht nur den sichersten Beweis abgeben, sondern auch den Bibelforscher in Stand setzen, sich mit dem Inhalte und Geiste der heiligen Urkunden zu familiarisiren.
Mit den so genannten Nutzanwendungen der biblischen Texte wollte ich meine erklärenden Anmerkungen nicht weitschichtiger machen, weil der nähmliche Text nicht einen jeden auf gleiche Art afficirt; weil dieses von der individuellen Denk= und Empfindungsart eines jeden abhängt; und weil endlich jeder Religionslehrer, so bald er den richtigen Verstand der biblischen Stelle gefaßt hat, im Stande seyn wird, diese Anwendung auf sich und auf seine Gemeine selbst zu machen.
Uebrigens wird jeder katholische Leser aus dem Werke selbst am besten urtheilen können, ob ich den Zweck meiner Bemühung erreicht habe, oder nicht.
Sternberg d. 24. März 1804