Buth, Björn
Osteroder Kreis=Anzeiger vom 30.01.1993
HARZER GESICHTER
Leben mit der Zahlentheorie
KATZENSTEIN (mm) Für viele Jugendliche ist ein Computer lediglich eine Plattform für Spiele. Der 16jährige Björn Buth aus Katzenstein verfolgt mit seinem PC höhere Ziele. Wann immer möglich, widmet er sich der geliebten Mathematik. Sein derzeitiger Favorit: Zahlentheorie. Björns ungewöhnliches Hobby hat ihm bereits einige Lorbeeren eingebracht Im vergangenen Jahr erreichte er den zweiten Platz in der zweiten Runde des Bundeswettbewerbs Mathematik.
Am meisten freut sich Björn jedoch über das „Goldene M", eine Auszeichnung, die in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben wurde. Bekommen hat sie der Katzensteiner für das Lösen einer Reihe schwieriger Aufgaben, die in der Mathe-Zeitschrift Monoid gestellt worden waren. „Die Preisverleihung war schon edel", berichtet er. Lauter Professoren seien in einer Villa an der Weinstraße dabei gewesen, vor denen er auch einen Vortrag habe halten müssen.
Wer denkt Björn Buth ist einer der stillen Zahlenkünstler, die sich abends grübelnd in ihrem Kämmerlein verstecken, täuscht sich. Seit einiger Zeit trainiert der passionierte Tischtennisspieler Jugendliche im TTC Pelaka. Außerdem spielt er Volleyball. Dazu gehört auch ein Kneipenbummel und ein Glas Bier nach einem Spiel. „Die meisten Mathematiker", betont Björn, „sind ganz normale, gesellige Typen wie ich."
In der Orientierungsstufe habe er sich überhaupt nicht für Mathe interessiert, erzählt der 16jährige. Erst am Gymnasium, als die Aufgaben schwieriger geworden seien, sei sein Interesse erwacht Jetzt nutzt er die wenige Freizeit, die ihm neben Sport und Schule bleibt, um neue Lösungswege auszuprobieren und sich auf neue Wettkämpfe vorzubereiten. Dazu gehören Grübeleien bis in den späten Abend: „Oft fallen einem erst beim Aufwachen die Lösungen ein".
Bei der Mathematik bleiben will der hochgewachsene junge Mann auf jeden Fall.